FOSS – Freie und Open Source Software

Das Kürzel FOSS oder auch FLOSS steht für Free (Libre) and Open Source Software. Frei be­deutet hierbei nicht, dass FOSS generell kosten­los ist, sondern bezieht sich auf Nutz­ungs­frei­heiten.

Die Entwicklung einer Soft­ware erfordert – ver­einfacht dar­gestellt – drei Schritte bis zum fertigen und aus­führ­baren Programm. Zunächst wird in einer Program­mier­sprache der Quell­text (source code) geschrie­ben (1). Pro­gram­mier­spra­chen sind für Men­schen les­bar, wenn auch nicht gerade für Laien ver­ständlich, und folgen einer fest­gelegten Syntax. Mit Hilfe eines Über­setzungs­program­mes, dem für die jeweilige Pro­gram­mier­sprache spezi­fischen Compiler (2), wird der Quell­text in die für Men­schen nicht mehr einfach zu lesende Maschinen­sprache (binary, Binär­code) über­setzt. Die Maschinen­sprache ist eine Ab­folge von in Nullen und Einsen codierten Kom­mandos für den Zentral­pro­zessor eines Com­puters (3). Erst ein in Maschinen­sprache übersetztes Programm ist ausführbar. Da jede Prozessor­familie eine andere Maschinen­sprache spricht, kann ein für Intel und kompatible Prozessoren über­setztes Programm nicht auf einem Computer mit z. B. PowerPC- oder ARM-Prozessor genutzt werden.

Bei handels­üblicher proprietärer Software erhält der Käufer nur das Recht, das in Maschinen­sprache über­setzte Programm zu verwenden, während der Software-Vertreiber den Quell­text als Betriebs­geheimnis für andere unzugänglich auf­bewahrt. Es ist verboten ein solches Programm in Programmier­sprache zurück zu über­setzen und/oder die Quell­texte zu bearbeiten oder zu verbreiten. Bei Freier und Open Source Software stehen neben dem aus­führ­baren Programm auch die Quell­texte zur Verfügung. Bei freier Software im Sinne der GNU GPL darf jeder den Quell­text unter­suchen, an spezielle Belange anpassen und weiter­geben. Von Ver­fechtern der GNU GPL wurde kritisiert, dass der Begriff Open Source aufgrund einer weniger strikten Definition theoretisch auch auf proprietäre Soft­ware angewandt werden kann. Dies kann bedeuten, dass man den Quell­text zwar einsehen, aber nicht immer über ihn frei verfügen darf, wie nach der Definition von freier Soft­ware vor­gesehen. Die Begriffs­definitionen für Freie Software und Open Source haben öfter zu Diskus­sionen geführt, deshalb wurde der beide um­fassende Begriff Freie und Open Source Software alias FOSS eingeführt.